Rauheitsmessung
Die Rauheitsmessung oder Rautiefenmessung dient dazu, die Rauheit bzw. Rautiefe von Oberflächen zu bestimmen und durch Kennwerte zu charakterisieren. Dabei wird der Begriff Rauheitsmessung meist verkürzt für die Oberflächenmessung verwendet, denn diese umfasst nicht nur die Rauheit sondern auch die Bestimmung von Welligkeit und Formabweichungen. Diese Größen beeinflussen entscheidet das Verschleißverhalten. Darüber hinaus werden mit sogenannten Strukturanalysen spezielle Merkmale (Poren, Fehlstellen, Riefen, Spitzen, …) bewertet.
Wir führen Oberflächenmessungen als Dienstleistung durch und ermitteln normkonform 2D- und 3D-Kennwerte, auch nach der neuen Norm ISO 21920.
Kennwerte
Eine Oberflächenmikrostruktur lässt sich in kurzwellige und langwellige Anteile zerlegen. Die Summe aller kurzwelligen stellen die Rauheit und die Summe aller langwelligen die Welligkeit einer Oberfläche dar. Beide wirken sich in unterschiedlicher Art und Weise auf die funktionalen Eigenschaften einer Oberfläche bzgl. Reibung-, Verschleiß- und Dichtverhalten aus. Neben den bekannten Rauheitswerten
- mittlere Rautiefe Rz,
- arithmetischer Mittelwert Rauheit Ra,
- Rautiefe Rt und
- Traganteil (Materialanteil) Rmr
stellen die Normen eine umfangreiche Auswahl an Kennwerten zur Verfügung. Damit lassen sich präzise die funktionsbestimmenden Merkmale einer Oberfläche durch quantitative Größen beschreiben. Dazu bestehen in der ISO 25178-2 und in der neuen Rauheitsnorm ISO 21920-2 eine umfangreiche Auswahl an Kennwerten zur Verfügung. Die ISO 21920 ersetzt mit ihren drei Teilen, die bisherigen Normen für Rauheit ISO 4287, ISO 4288, ISO 13565-2 und ISO 1302, die alle zurückgezogen wurden. Hierdurch tritt juristisch eine Beweislastumkehr ein.
Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot für Rauheitsmessungen.
Rauheitswerte Rz, Ra, Rt, Rmr
Die Rauheitswerte Ra, Rz und Rt gehören zu den Senkrechtkenngrößen. Die Rauheit Ra (arithmetischer Mittelwert der Rauheit – früher Mittenrauwert) berechnet sich aus den Beträgen aller Profilwerte des Rauheitsprofil. Dieser Wert ist einfach zu messen und stammt aus der Zeit, in der die Berechnungen durch festverdrahtete elektronische Schaltungen vorgenommen wurden. Der arithmetische Mittelwert Ra stellt keine brauchbare Kenngröße da und liefert keine Aussagen über die Ausprägung der Oberflächenstrukturen. Hier ist der quadratische Mittelwert der Rauheit Rq zu bevorzugen.

Mittenrauwert (Arithmetischer Mittelwert) Ra
Die mittlere Rautiefe Rz berechnet sich als Mittelwert von i.d.R. fünf Einzelrautiefen aufeinanderfolgender Einzelmessstrecken in der Messstrecke (Auswertestrecke). Der Rz ist ca. 4-10fach so groß wie Ra, wobei es keine allgemeingütige Umrechnung gibt.

Mittlere Rautiefe Rz und maximale Rautiefe Rz1max
Von der mittleren Rautiefe Rz zu unterscheiden ist die Rautiefe Rt, welche als Abstand zwischen höchster Spitze und tiefstem Tals der Messstrecke (Auswertestrecke) berechnet wird.

Rautiefe Rt
Der Traganteil bzw. Materialangteil einer Oberfläche Rmr ist der summierte Anteil der im Material verlaufenden Strecke relativ zur Messstrecke bei einer Schnitthöhe c. Dieser bezieht sich auf den Abstand bzw. die Schnitthöhe c zur Bezugshöhe, welche in der Regel durch den höchsten Punkt des Rauheitsprofils verläuft. Aufgrund der Abhängigkeit von Rmr von der Bezugshöhe, die durch eine eine einzelne (höchste) Oberflächenspitze verläuft, wird zusätzlich eine Nulllinienverschiebung Rmr0 bzw. Referenzschnitthöhe cref definiert, um die Empfindlichkeit in der Berechnung zu reduzieren.

Traganteil (Materialanteil) Rmr
Seminar Rauheit und Rauheitsmessung
Für einen vertiefenden Einblick in die Themen Rauheitswerte, Rauheitsmessung und Zeichnungsangabe bieten wir das Seminar Rauheit an sowie auch Inhouse-Seminare. Das Seminar versetzt die Teilnehmer/innen in die Lage, Kennwerte für Oberflächen funktionsgerecht auszuwählen, normgerecht auf Zeichnungen anzugeben, Messungen zu beurteilen und normgerecht durchzuführen.