Modell NanoCalc-XR
Mit dem spektroskopischen Reflektometer werden Schichtdickenmessungen an transparenten Beschichtungen durchgeführt. Dieses Verfahren gehört zu den optischen zerstörungsfreien Schichtdickenmessverfahren. Es wird zur Bestimmung der Schichtdicke von dünnen Schichten auf Bauteilen eingesetzt. Dies können z.B. dünne Oxidschichten, transparente Schutzlacke, Ölfilme und Nassfilme sein. Mit dem spektroskopischen Reflektometer werden die Schichtdicken von Einzelschichten und von Mehrschichtsystemen bestimmt.
Als Steinbeis-Transferzentrum bieten wir optische Schichtdickenmessungen mit dem spektroskopischen Reflektometer als Dienstleistung an.
Beschichtungen für optische Schichtdickenmessung
- Dünnschichten
- Oxidschichten
- Transparente Schutzlacke
- Ölfilme
- Transparente Folien
Spezifikation
- Wellenlänge: 250 – 1050 nm
- Schichtdicke: 10 nm – 100 µm
- Mehrschichtsysteme: max. 10 Schichten
- Auflösung: 0.1 nm
- Messfleck: 200 µm
Spektroskopische Reflektometrie
Beim Auftreffen von Licht auf eine Grenzfläche zwischen zwei Medien mit unterschiedlichem Brechungsindex wird ein Teil der Strahlung reflektiert und ein anderer transmittiert. Die unterschiedliche Länge der zurückgelegten Wege der Teilstrahlen führt ein einem Gangunterschied und damit zur relativen Phasenverschiebung. Für jede eingestrahlte Wellenlänge kommt es zu Überlagerungen der an den beiden Phasengrenzen einer Schicht reflektierten Teilwellen in Abhängigkeit vom Einfallswinkel, dem Brechungsindex n und von der Schichtdicke d. Damit erhält man bei einem Reflektometer ein charakteristisches Reflexionsspektrum. Die Lage der Extrema im Spektrum ist abhängig vom Brechungsindex n und der optischen Weglänge n⋅d. Bei bekanntem Dispersionsverlauf (n in Abhängigkeit der Wellenlänge λ) kann die Schichtdicke von dünnen transparenten Beschichtungen im Bereich von 10 nm bis 100 µm durch einen Fit des theoretisch erwarteten Spektrums an das Messsignal ermittelt werden.
Die Voraussetzung, um die Schichtdicke von Multilagen-Schichtsystemen mit einem Reflektometer optisch zu messen, ist, dass der grundsätzliche Schichtaufbau bekannt ist. Des Weiteren muss die ungefähre Schichtdicke der jeweiligen Einzelschichten bekannt sein.
Dünnschichten
Es gibt zahlreiche Einsatzbereiche für Beschichtungen und somit ebenso zahlreiche unterschiedliche Varianten von Beschichtungen. Sehr dünne Schichten spielen beispielsweise bei Smartphones, technischen Gläsern, Brillengläsern, Bildschirmen, Halbleitern, Autoteilen und bei vielen anderen Produkten eine wichtige Rolle. Bei diesen sehr dünnen Beschichtungen entscheidet die Schichtdicke über die Funktion und die Effizienz der Beschichtung. Diese verhindern Kratzer, minimieren Reflexionen oder ermöglichen spezielle Funktionen. Beispiele hierzu sind:
– Antireflexionsschichten (ARC)
– Transparante leitfähige Oxide (TCO)
– Zinndotierte Indiumoxide (ITO)
– Medikamentenfreisetzende Beschichtungen (Drug Eluting Films)
Die Schichtdicken solcher Beschichtungen liegen im Nanometerbereich. Ein Nanometer verhält sich zu einem Meter wie der Durchmesser einer 1-Cent-Münze zu dem des Erdballs.