Mit einem Tribometer werden der Reibwert bzw. Reibungskoeffizient und das Verschleißverhalten von Materialpaarungen und Beschichtungen ermittelt. Dazu werden Prüfkraft , Hub, Frequenz, Drehzahl und Prüfdauer vorgegeben. Der Prüfkörper wird mit einer definierten Normalkraft auf einen Grundkörper gedrückt und bewegt sich rotatorisch oder translatorisch. Die aus der Bewegung des Prüfkörpers auf dem Grundkörper resultierende laterale Reibkraft wird über Sensoren erfasst und daraus der Reibungskoeffizient berechnet. Unmittelbar nach der Bewegung aus der Stillstand erhält man die Haftreibung und anschließend die Gleitreibung. Lässt man die Messung weiter laufen so bekommt man die Reibwertentwicklung über die Laufzeit. Zur Untersuchung des Verschleißverhaltens wird nach dem Versuch der Verschleiß entweder durch Wägung oder durch optische Messung der Verschleißspur bestimmt.
Als Prüflabor für Tribologie bieten wir Verschleißprüfungen und Reibwertmessungen als Dienstleistung an. Wir ermitteln gerne für Sie die Auswirkungen von Einflussgrößen auf das Verschleißverhalten und den Reibungskoeffizienten. Denn Reibwerte müssen gemessen werden und nicht allgemeingültig Tabellen entnommen werden.
Anwendungen
- Reibwertmessungen
- Verschleißprüfungen
Ergebnisse
- Reibwert bzw. Reibungskoeffizient µ
- Verschleißmasse
Modellprüfsysteme
- Pin on Disc (Stift / Scheibe)
- Ball on Disc (Kugel / Scheibe)
- Pin on plate (Stift / Platte)
Bewegungsformen
Normen
- ASTM G99
- ASTM G115
- ASTM G133
Spezifikation
- Normalkraft: 1 – 20 N
- Prüfkörper: Kugel und individuelle
- Temperatur: bis 150°C (= Schmierstoff)
Spezifikation Rotation
- Reibradius: 0 bis 40 mm
- Drehzahl: 0,2 bis 2000 1/min
- Winkelschwingampitude: ± 2° bis ± 150°
- Schwingfrequenz: 0,01 – 7 Hz
Spezifikation Translation
- Schwingungsamplitude: ± 1 bis ± 30 mm
- Mittlere Geschwindigkeit: 0,04 – 235 mm/s
- Schwingfrequenz: 0,01 – 10 Hz
Verschleißprüfung
Bei einem Tribometer wird ein Prüfkörper geeigneter Geometrie bei definierten Beanspruchungsparametern mit einem Grundkörper in Kontakt gebracht. Anschließend überstreicht der Prüfkörper diesen mit einer Relativgeschwindigkeit. Nach einem entsprechenden Verschleißweg wird der Verschleiß an beiden Reibpartnern bestimmt und die Verschleißrate berechnet. Anhand der Verschleißrate lassen sich Materialien, Oberflächen und Beschichtungen optimieren. Die Verschleißmessungen an den Proben- und Prüfkörpern können gravimetrisch und bei geringen Verschleißen durch optische Oberflächenmessungen erfolgen. Mit Tribometern lassen sich Verschleißprüfungen von Werkstoffpaarungen, von Beschichtungen und von Schmierstoffen durchführen. Modellversuche mit Tribometern als Verschleißprüfgeräte sind wesentlicher Bestandteil des Entwicklungsprozesses von tribologischen Komponenten.
Reibwertmessung
Um den Reibwert (Reibungskoeffizient) zu bestimmen, wird ein Prüfkörper mit einer definierten Relativgeschwindigkeit und Flächenpressung über die Oberfläche eines Grundkörpers bewegt und dabei das Verhältnis von Tangential- zu Normalkraft gemessen. Hierbei können Versuchsparameter wie das Prüfkraftprofil und die Relativgeschwindigkeit eingestellt werden. Wir wählen den Prüfkörper passgenau hinsichtlich Geometrie und Material aus und bieten Ihnen in unserer Werkstatt auch dessen Fertigung an. Der Reibwert ist eine Systemeigenschaft eines tribologischen Systems und kann nur durch Messung bestimmt werden. Pauschalangaben, die nicht die Oberflächenrauheit, den Schmierzustand und den Wärmebehandlungszustand des Werkstoffes berücksichtigen, sind nicht möglich. Anhand des Reibungskoeffizienten des Tribosystems lassen sich Materialien, Oberflächen und Beschichtungen optimieren.