Reibwertmessung
Die Reibwertmessung wird durchgeführt, um den Reibungskoeffizienten zwischen zwei Oberflächen zu bestimmen. Der Reibungskoeffizient gibt an, wie stark die Reibung zwischen zwei Oberflächen ist und beeinflusst somit das Reibungsverhalten und die Leistung von Bauteilen und Systemen. Die Messungen von Reibungskoeffizienten sind in verschiedenen Branchen und Anwendungen von großer Bedeutung, da sie Einblicke in die Effizienz, Haltbarkeit und Leistung von Materialien und Bauteilen bieten.
Nachfolgend sind einige Anwendungsgebiete für Reibwertmessungen aufgeführt:
- Produktentwicklung: Bei der Entwicklung von Produkten ist es wichtig, den Reibungskoeffizienten zwischen verschiedenen Materialien oder Oberflächen zu kennen. Dies betrifft beispielsweise die Entwicklung von Fahrzeugbremsen, Schmierstoffen, Gleitlagern oder anderen Komponenten, bei denen die Reibung eine entscheidende Rolle spielt.
- Materialauswahl: Die Reibwertmessung hilft bei der Auswahl von Materialien für bestimmte Anwendungen, insbesondere wenn es um tribologische Aspekte (Reibung, Verschleiß und Schmierung) geht. Durch das Testen verschiedener Materialkombinationen können Ingenieure Materialien auswählen, die optimale Reibungseigenschaften bieten.
- Qualitätskontrolle: In der Fertigungsindustrie ist die Überwachung und Kontrolle des Reibungskoeffizienten wichtig, um sicherzustellen, dass produzierte Teile den erforderlichen Standards entsprechen. Dies ist insbesondere in sicherheitskritischen Anwendungen wie Bremsen oder Kupplungen relevant.
- Effizienzsteigerung: In vielen mechanischen Systemen kann eine genaue Kenntnis des Reibungskoeffizienten dazu beitragen, die Effizienz zu steigern.
- Schmierstoffentwicklung: Für Unternehmen, die Schmierstoffe herstellen, ist die Reibwertmessung entscheidend, um die Effizienz ihrer Produkte zu bewerten und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen in Bezug auf Reibungsreduzierung und Verschleißschutz entsprechen.
Es gibt verschiedene Methoden zur Reibwertmessung und verschiedene tribologische Prüfstände. Die Messungen können unter verschiedenen Bedingungen durchgeführt werden, wie z.B. unterschiedlichen Temperaturen, Drücken und Geschwindigkeiten, um die Vielfalt der realen Anwendungen zu berücksichtigen.
Unsere Dienstleistungen im Überblick
1. Präzise Reibwertmessungen
Unsere präzisen Verfahren ermöglichen es, die Reibwerte von tribologischen Systemen zuverlässig zu bestimmen.
2. Ganzheitliche Analysen
Unsere erfahrenen Experten/innen führen nicht nur Messungen von Reibwerten durch, sondern auch ganzheitliche Analysen der Bauteile des tribologischen Systems.
3. Verschiedene Materialien
Wir bestimmen die Reibwerte von verschiedenen Materialien. Sprechen Sie uns gerne hierzu an!
Was bietet unser Steinbeis-Transferzentrum?
1. Moderne Ausstattung
Unsere modernen Messgeräte ermöglichen eine präzise und zuverlässige Bestimmung von Reibungskoeffizienten.
2. Fachkundige Expertise
Die Messungen werden von qualifizierten Materialwissenschaftlern/innen durchgeführt, die Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung stehen.
3. Kundenzentrierter Ansatz
Jeder Auftrag ist individuell und deshalb sind unsere Analysen auf die jeweiligen kundenspezifischen Anforderungen zugeschnitten.
Kontaktieren Sie uns gerne für eine Reibwertmessung!
Das Steinbeis-Transferzentrum Tribologie unterstützt Sie bei der Optimierung der Reibeigenschaften Ihrer Bauteile. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen oder ein individuelles Angebot für Ihre Anforderungen.
Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot für eine Reibwertmessung.
Wie wird der Reibwert bestimmt?
Der Reibwert wird ermittelt, indem ein Prüfkörper mit einer definierten Normalkraft auf einen Grundkörper gedrückt und entweder translatorisch oder rotatorisch zu diesem bewegt wird. Dabei wird die Tangentialkraft FT (Reibkraft) gemessen. Aus dem Verhältnis dieser zur Normalkraft FN wird der Reibungskoeffizient µ bestimmt. Der Reibungskoeffizient unmittelbar vor Beginn der Bewegung wird als Haftreibungskoeffizient (statischer Koeffizient) und der Reibungskoeffizient während der Bewegung als Gleitreibungskoeffizient (dynamischer Koeffizient) bezeichnet.
Was ist der Reibwert?
Der Reibwert bzw. Reibungskoeffizient μ ist eine Systemeigenschaft. Dieser hängt von den Eigenschaften der Reibpartner und den Belastungsgrößen (Pressung, Geschwindigkeit, Temperatur, etc.) ab sowie ggfs. vom Schmierungszustand. Der Reibwert ist nichts anderes als das Verhältnis von Normalkraft zu Tangentialkraft (Reibkraft) und kein Materialkennwert.
Typische Fragen der Art „Wie groß ist der Reibwert μ für Stahl gegen Kunststoff?“ lassen sich nicht eindeutig durch die Angabe eines Zahlenwertes beantworten. Abgesehen davon, dass Stahl und Kunststoff eine ungenaue Angabe der beteiligten Werkstoffe darstellt. Der tatsächliche Reibungskoeffizient kann nur durch Messungen ermittelt werden. Die Bestimmung des tatsächlichen Reibwertes erfolgt durch Messungen mit Hilfe eines Tribometers. Diese Modellprüfeinrichtung eignet sich hervorragend dazu den Einfluss verschiedener Parameter kostengünstig unter definierten Bedingungen zu ermitteln.
Reibwertprüfung Schraubenverbindungen
Die Prüfung des Reibungskoeffizienten von Schraubverbindungen ist wichtig, um das Reibungsverhalten in diesen Verbindungen zu verstehen und zuverlässige Daten für die konstruktive Gestaltung zu erhalten. Da die Reibungszahl von vielen verschiedenen Eigenschaften abhängt, kann sie nur durch eine Messung bestimmt werden. Dazu wird der Reibwert bzw. die Reibungszahl des Gewindes, der Kopfauflage bzw. der Mutterauflage und der Gesamtreibwert ermittelt. Wir prüfen Schraubenverbindungen nach folgenden Normen:
- ISO 16047
- VW 01131
- MBN 10544
- VDA 203-101
- VDA 203-235
Der Reibwert oder Reibungskoeffizient ist ein entscheidender Faktor bei der Berechnung der erforderlichen Anziehkraft von Schrauben. Er bestimmt das Drehmoment, das erforderlich ist, um die Schraube festzuziehen, ohne dass sie sich während des Betriebs löst. Ein zu hoher Reibungskoeffizient kann die Schraube beschädigen oder die Verbindung überlasten, was zu Versagen und vorzeitigem Ausfall führen kann. Ein zu niedriger Reibungskoeffizient kann zu einer Lockerung der Verbindung führen, was ebenfalls unerwünschte Folgen haben kann.
Reibwertbestimmung von Folien, Bahnen, Papiere
Die Messung des Reibwertes bzw. Reibungskoeffizient bzw. Coefficient of friction (COF) Folien, Papieren, Vliesstoffen, Textilien und Kunststoffen erfolgt nach der internationalen Norm DIN EN ISO 8295.
Dazu wird das zu prüfende Material an einem Messschlitten über eine Stahlplatte oder übereinander unter einer bestimmten Prüflast bewegt. Dabei wird die Reibkraft kontinuierlich gemessen und aus dem Verhältnis dieser zur Normalkraft der Reibwert berechnet. Die Messung folgt gemäß den zugrundeliegenden Normen mit einer definierten Vorschubgeschwindigkeit. Die Prüfkraft wird durch nach den entsprechenden Normen durch ein Totgewicht erreicht und somit eine bestimmte Kontaktpressung erzeugt.