Einhärtetiefe bestimmen
Zur Bestimmung der Einhärtetiefe von randschichtgehärteten Bauteilen werden sogenannte Härteverlaufsmessungen am präparierten Querschliff durchgeführt. Hierzu werden am Querschliff eine Reihe von Härteeindrücken von der Oberfläche in Richtung Bauteilmitte gesetzt. Der Abstand von der Oberfläche bis zur jeweiligen Grenzhärte (GH) wird als Einhärtetiefe definiert. Je nach Randschichthärteverfahren wird diese als Einsatzhärtetiefe (EHT), Randschichthärtetiefe (RHT) oder die Nitrierhärtetiefe (NHT) bezeichnet. Als Steinbeis-Transferzentrum bieten wir die Bestimmung der Einhärtetiefe als Dienstleistung an.
Als Labor an einer Hochschule verfügen wir über die wissenschaftliche Basis für die Verfahren und verbinden diese mit der Handlungskompetenz eines Unternehmens.
Härteprüfverfahren
- Mikrohärteprüfung
- Nanoindentierung
- Härteverlaufsmessung
Kennwerte
- Einsatzhärtetiefe (CHD) nach ISO 2639
- Nitrierhärtetiefe (NHT) nach DIN 50190-3
- Randschichthärtetiefe (RHT) nach ISO 18203
- Härteprüfung in einer Schweißnaht nach ISO 9015 und ISO 22826
Verfahren Einhärtetiefe bestimmen
Zur Bestimmung der Einhärtetiefe von randschichtgehärteten Bauteilen wird eine Härteverlaufsmessung druchgeführt. Diese erfolgt mit kleinen Prüfkräften, entweder mit der Mikrohärteprüfung oder bei ganz kleinen Kräften mit der Nanoindentierung. Dabei wird im Querschliff eine Reihe von Härteeindrücken von Rand in Richtung Probenmitte gesetzt. Ähnlich wird auch dazu vorgegangen, um an Schweißnähten die Härteverteilung zu bestimmen. Lichtbogenschweißverbindungen werden nach ISO 9015 geprüft und die mit Laser- und Elektronenstrahlen hergestellte Schweißverbindungen nach ISO 22826.
Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot für die Bestimmung der Einhärtetiefe.
Einhärtetiefe – Definition
Die Einhärtetiefe ist der Abstand von der Oberfläche bis zur Grenzhärte (GH), die in Abhängigkeit von der Art der Randschichthärtung definiert ist. Die Grenzhärte wird in Abhängigkeit vom Randschichthärteverfahren als Einsatzhärtetiefe (Eht), Randschichthärtetiefe (Rht) oder Nitrierhärtetiefe (Nht) bezeichnet.
Einsatzgehärtete Teile (Aufgekohlte oder carbonitrierte Bauteile)
- Die Einhärtetiefe wird als Einsatzhärtungtiefe (EHT, CHD)) nach EN ISO 2639 bestimmt.
- EHT = Distanz von der Oberfläche bis zu dem Punkt, an dem die Grenzhärte erreicht ist.
- Grenzhärte = 550 HV, wenn die Kernhärte des Fertigteils bei Tiefe 3 x Eht kleiner als 450 HV ist. Ist die Kernhärte größer 450HV kann die Grenzhärte erhöht werden.
Randschichtgehärtete Teile (Induktiv- oder flammengehärtete Bauteile)
- Die Einhärtetiefe als Randschichthärtetiefe (RHT, SHD) wird nach EN 10328, ISO 18203 bestimmt.
- RHT = Abstand zwischen der Oberfläche des zu prüfenden Werkstücks und derjenigen Stelle in der Randschicht, an die Grenzhärte erreicht ist.
- Die Grenzhärte beträgt 0.8 x Mindestwert der Oberflächenhärte, wenn in einer Tiefe von 3 x RHT die Kernhärte kleiner als der Mindestwert der Oberflächenhärte – 100 HV ist.
Nitrierte Teile
- Die Einhärtetiefe wird als Nitrierhärtetiefe (NHT) nach DIN 50190-3 bestimmt.
- NHT = Abstand zwischen der Oberfläche des zu prüfenden Werkstücks und derjenigen Stelle in der Randschicht, an der die Vickers-Härte der Grenzhärte entspricht.
- Die Grenzhärte ist gleich der Ist-Kernhärte + 50 HV.