Mikrohärteprüfung
Die Mikrohärteprüfung dient zur Bestimmung der Härte Beschichtungen, von kleinen Bereichen und spröden Werkstoffen mit kleinen Prüfkräften und Eindringtiefen des Prüfkörpers. Dieses Verfahren wird eingesetzt, wenn sehr genaue Härteprüfungen an feinen Strukturen und Beschichtungen erforderlich sind. Bei diesem Verfahren wird die Härte aus der während der Prüfung aufgezeichneten Kraft-Weg-Kurve berechnet, wodurch eine sehr hohe Genauigkeit erreicht wird.
Wir bestimmen als Steinbeis-Transferzentrum die Mikrohärte Vickers und die Martens Härte als Dienstleistung.
Wozu dient die Mikrohärteprüfung?
Die Mikrohärteprüfung dient dazu, die Härte von Materialien auf mikroskopischer Skala zu messen. Sie ist besonders nützlich, um die Härte von sehr kleinen oder dünnen Proben, Beschichtungen, Schichten oder Mikrostrukturen innerhalb eines Materials zu bestimmen.
- Mechanischen Eigenschaften an der Oberfläche: Mikrohärteprüfungen sind ideal, um die Härte in Oberflächennähe zu messen, was bei der Analyse von Oberflächenbehandlungen wie Härten, Anlassen oder Plattieren wichtig ist.
- Einhärtetiefe: Die Mikrohärteprüfung wird auch zur Bestimmung der Einhärtetiefe von randschichtgehärteten Bauteilen eingesetzt. Dabei wird mit kleinen Prüfkräften und geringen Eindringtiefen des Prüfkörpers eine Reihe von Härteeindrücken im Querschliff vom Probenrand zur Probenmitte hin erzeugt und so der Härtetiefenverlauf ermittelt. Der Abstand von der Oberfläche bis zur so ermittelten Grenzhärte (GH) wird als Einhärtetiefe definiert.
- Dünne Schichten und Beschichtungen: Mikrohärteprüfung ermöglicht die Bewertung der Härte von dünnen Schichten und Oberflächenbeschichtungen, die mit herkömmlichen Härteprüfmethoden schwer zu messen sind.
- Verschleißfestigkeit und Oberflächenschäden: Sie kann verwendet werden, um die Härte in verschlissenen oder beschädigten Bereichen zu messen und so Rückschlüsse auf die Verschleißmechanismen und die Materialbeständigkeit zu ziehen.
Was bietet unser Steinbeis-Transferzentrum?
- Präzise Mikrohärteprüfung: Mit modernsten Messgeräten führen wir präzise Mikrohärteprüfungen durch und liefern Ihnen zuverlässige Daten über die Materialhärte.
- Fachkundige Expertise: Die Messungen werden von qualifizierten Mitarbeitern/innen durchgeführt, die Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung stehen.
- Kundenzentrierter Ansatz: Jeder Auftrag ist individuell und deshalb sind unsere Analysen auf die jeweiligen kundenspezifischen Anforderungen zugeschnitten.
Dienstleistungen
- Mikrohärtehärteprüfung
- Kleinlasthärteprüfung
- Martens Härteprüfung
- Universalhärteprüfung
- Härteprüfung kleiner Bauteile
- Härteprüfung spröde Werkstoffe
- Einhärtetiefe (SHD, RHD, NHD)
- Härteverlaufsmessung
- Härteprüfung Beschichtungen
- Lackhärte prüfen
- Schweißnahtprüfung im Schliff
- Härteprüfung bei hoher Temperatur
Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot für Mikrohärteprüfung.
Verfahren
Bei der Mikrohärteprüfung nach Vickers wird eine vierseitige Pyramide als Prüfkörper mit kleinen Kräften und geringen Eindringtiefen in das zu prüfende Bauteil eingedrückt. Die Größe des bleibenden Abdruckes ist durch die geringen Prüfkräfte meistens zu klein, um lichtoptisch mit ausreichender Genauigkeit bestimmt zu werden. Deshalb wird die Mikrohärte Vickers aus der während der Prüfung aufgezeichneten Kraft-Weg-Kurve berechnet, was als instrumentierte Eindringprüfung bezeichnet wird. Die Einheit der ermittelten Härte ist kp/mm² und wird mit dem Verfahrensnamen Vickers bezeichnet (HV = Vickershärte). Bei Härteangaben ist es wichtig, die Prüfkraft anzugeben, mit der die Härte ermittelt wurde, da eine Abhängigkeit zwischen Härtewert und Prüfkraft besteht. So wird z. B. die Härte einer Härteprüfung mit einer Prüfkraft von 9,81 N mit HV1 angegeben, also z. B. 350HV1.
Normenübersicht
- Instrumentierte Eindringprüfung: ISO 14577-1:2015
- Instrumentierte Eindringprüfung Kunststoffe: ISO TS 19278
- Glaskeramik: ISO 9385:1990
- Sinterwerkstoffe: ISO 4498:2010
- Einsatzhärtungstiefe CHD (Eht): DIN EN ISO 18203:2022
- Randschichthärtetiefe SHD (Rht): DIN EN ISO 18203:2022
- Nitrierhärtetiefe NHD (Nht): DIN EN ISO 18203:2022
- Härteprüfung Schweißverbindungen: ISO 9015-1:2001, ISO 9015-2:2016, ISO 22826:2005
Martens Härteprüfung
(Instrumentierte Eindringprüfung)
Die Martenshärteprüfung ist nach dem deutschen Physiker Adolf Martens (1850-1914) benannt und wird auch als instrumentierte Eindringprüfung bezeichnet. Im Jahr 2003 wurde die Universalhärte in Martenshärte umbenannt. Das Verfahren ist in ISO 14577:2015 genormt. Bei der instrumentierten Eindringprüfung wird die Härte aus der während der Prüfung aufgezeichneten Kraft-Weg-Kurve ermittelt. Damit wird eine sehr hohe Genauigkeit erreicht. Außerdem werden bei der instrumentierten Eindringprüfung nicht nur wie bei der klassischen Härteprüfung die plastischen, sondern auch die elastischen Eigenschaften des Werkstoffs erfasst. Aufgrund der geringen Prüfkräfte wird dieses Verfahren vor allem zur Härteprüfung an spröden Werkstoffen (Keramik, Glas, …) oder zur Bestimmung der Einhärtetiefe eingesetzt.
Die Mikrohärteprüfung können wir im Steinbeis Transferzentrum auch bei Temperaturen bis 350°C durchführen. Dadurch kann das Härteverhalten des Werkstoffes bei hohen Temperaturen untersucht werden und z.B. Größen wie die Glasübergangstemperaturen von Polymeren bzw. Kunststoffe bestimmt werden.

Kraft-Weg-Kurve