Wirbelstrom-Verfahren
Das Wirbelstromverfahren wird in der Beschichtungstechnik hauptsächlich zur Schichtdickenmessung von elektrisch nichtleitenden Schichtwerkstoffen auf nichtmagnetischen metallischen Grundwerkstoffen eingesetzt. Es nutzt die Wechselwirkung zwischen einem elektromagnetischen Feld und dem elektrisch leitenden Substratmaterial. Hauptanwendung ist die Schichtdickenmessung von Eloxalschichten auf Aluminium und von Lacken auf nichtmagnetischem Stahl.
Wir führen als Steinbeis-Transferzentrum Schichtdickenmessungen mit dem Wirbelstrom-Verfahren als Dienstleistung durch.
Beschichtungen
- Messung von anodischen Schichten (z.B. Eloxalschichten) auf Aluminium
- Farb-, Email-, Lack- oder Kunststoff-Schichten auf Alu, Messing, Bronze, Kupfer, Blei, Titan, Zink, nicht magnetischer Stahl
- Schichtdicke: 5 – 2000 µm
Verfahren
Zur Schichtdickenmessung wird eine Spule, die als Messsonde in einem Gehäuse gekapselt ist, mit hochfrequentem Wechselstrom beaufschlagt, so dass sie ein elektromagnetisches Feld ausbildet. Das Spulenfeld induziert in einem elektrisch leitenden Material Wirbelströme, die ihrerseits das Magnetfeld der Spule rückwirkend beeinflussen. Die Größe dieser Rückwirkung hängt insbesondere vom Abstand (Schichtdicke) zwischen Spule und elektrisch leitfähigem Untergrund ab und kann als Änderung der Spuleninduktivität gemessen werden. Dabei nimmt die Spuleninduktivität im Bereich kleiner Abstände zwischen Spule und metallischem Untergrund mit zunehmendem Abstand ab, wodurch die Schichtdicke messbar wird.

Wirbelstrom-Verfahren
Normen
- ISO 2360:2017
Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot für eine Schichtdickenmessung.
Schichtdickenmessung
Die Schichtdicke ist neben der Härte und der Haftfestigkeit ein wichtiges Merkmal einer Beschichtung. Denn stimmt diese nicht, kann es zum Schichtversagen kommen und somit zum Totalausfall eines Bauteils. Je nach Beschichtungsart, Schichtdicke und Substrat kommen unterschiedliche Methoden zur Bestimmung der Stärke einer Beschichtung zum Einsatz.
- Querschliff-Methode
- Stufenhöhenmessung
- Kalottenschliff-Methode
- Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA, XRF)
- Energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX)
- Reflektometer
- Weißlichtinterferometer
- Konfokalmikroskop
- Wirbelstrom-Verfahren
- Magnetinduktives Verfahren
- Photothermie
Beschichtungen
Aufgaben und Eigenschaften
Beschichtungen sind Überzüge auf einem Bauteile, welche dazu aufgebracht werden, um einer Oberfläche Eigenschaften zu verleihen, die mit dem eigentlichen Werkstoff des Bauteils nicht zu erreichen sind. Das sind:
- Korrosionsschutz
- Optisches Erscheinungsbild
- Verschleißschutz
- Veränderung der Reibeigenschaften (reiberwertmindernd oder reibwerterhöhend)
Beschichtungen sind neben der Farbe und Oberflächenrauheit definiert durch:
- Schichthärte
- Schichtdicke
- Haftfestigkeit
- Reibwert
- Verschleißverhalten
- Chemische Elementzusammensetzung