Drallmessung
Die Drallmessung bzw. Drallprüfung dient der Beurteilung von spiralförmigen Oberflächenstrukturen auf der Dichtfläche einer rotierenden Welle. Diese beeinflussen das Strömungsverhalten des abzudichtenden Mediums (flüssig oder gasförmig) und führen je nach Ausprägung zu Leckagen. Ca. 35% aller Leckagefälle eines Wellen/Dichtring-Systems werden durch Drallstrukturen auf der Wellenoberfläche verursacht. Zur Überprüfung der Drallfreiheit wird eine Drallmessung nach Daimler-Norm MBN 31007-7 und anderen Normen durchgeführt und anschließend die Drallkennwerte mit den zulässigen Grenzwerten verglichen.
Wir führen als Steinbeis-Transferzentrum Drallmessung bzw. Drallprüfung als Dienstleistung durch.
Drallarten
- Nulldrall
- Nichtperiodischer Nulldrall
- Abrichtdrall
- Vorschubdrall
- Schränkungsdrall
Drallkenngrößen
Aus den Drallkenngrößen werden folgende Drallkenngrößen die Ausprägung des Makrodralls berechnet:
- Drallwinkel Dg
- Dralltiefe Dt
- Gängigkeit DG
- Theoretischer Förderquerschnitt pro Umdrehung DFu
- Theoretischer Förderquerschnitt DF
- Periodenlänge DP
- Prozentuale Auflagelänge DLu
Kontaktieren Sie uns gerne für eine Drallmessung!
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Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot für eine Drallmessung.
Drallstrukturen
Drall sind spiralförmige Oberflächenstrukturen, die bei rotierenden Wellendichtflächen zu Leckagen führen können. Besonders kritisch werden sie, wenn sie einen bestimmten Drallwinkel (Steigungswinkel) in Kombination mit einer bestimmten Dralltiefe aufweisen. Um diese beurteilen zu können, sind spezielle Drallmessungen zur Ermittlung von Drallkenngrößen erforderlich. Die linienhafte Rauheitsmessung mit ihren Kennwerten ist nicht geeignet, um umlaufende Drallstrukturen auf Wellen zu charakterisieren.
Zeichnungsangabe Drall
Um Drallfreiheit für die Oberflächenmikrostruktur einer Welle zu fordern, ist es nicht ausreichend „drallfrei“ als Anforderung an die Oberfläche auf der Zeichnung anzugeben. Drallfreiheit ist Definitionssache und wird üblicherweise durch einen bestimmten zulässigen Drallwinkel in Kombination mit einer zulässigen Dralltiefe definiert.
- Rechtsgängigkeit (+) vorgeschrieben
- Dralltiefe Dt <= 0,5 µm bei einem Drallwinkel > 0°
- Da kein Gültigkeitsbereich vorgeschrieben ist gilt der Standardfall für die Periodenlänge 0,02 bis 0,4 mm. Daraus ergibt sich eine axiale Auswertelänge von 2 mm, d.h. 5 x obere Periodenlänge 0,4 mm.
Oberflächen- bzw. Rauheitsmessung
Als Steinbeis-Transferzentrum führen wir Oberflächenmessungen zur Bestimmung von Rauheit, Welligkeit, Drall und Formabweichung von Oberflächen durch. Aus den Messungen werden die 2D-Profilkenngrößen und die 3D-Oberflächenkenngrößen zur quantitativen Charakterisierung der Oberflächenstrukturen ermittelt. Darüber hinaus können auf Basis der Ergebnisse dreidimensionaler optischer Messungen auch Analysen spezieller Oberflächenmerkmale (Poren, Fehlstellen, Riefen, Spitzen etc.) durchgeführt werden.
Die umfangreiche und moderne Laborausstattung unseres Steinbeis-Transferzentrums ermöglicht die Messung nahezu aller Arten von Oberflächen. Diese Oberflächenmessungen werden überwiegend mit optischen Verfahren durchgeführt, um alle funktionsrelevanten Strukturen messtechnisch erfassen zu können. Für besonders hohe laterale Auflösungen bestimmen wir die Mikrostruktur von Oberflächen mit einem Rasterkraftmikroskop (AFM).
Zu den Themen Rauheit, Rauheitsmessung und Oberflächencharakterisierung nach der neuen Norm ISO21920:2021 bieten wir sowohl offene als auch Inhouse-Seminare an. Mit der Einführung der neuen ISO-Normenreihe ISO 21920-1 bis -3:2021 (profilierte Oberflächenbeschaffenheit) haben sich die internationalen Normen zur eindeutigen und funktionsgerechten Charakterisierung von Oberflächen wesentlich weiterentwickelt und grundlegend verändert.